Nachruf Werner Schilling

Der Sportkreis Heidelberg trauert um Werner Schilling , der vor kurzem im Alter von 92 Jahre in Neckargemünd zu Grabe getragen wurde. Er war von 1979 bis 1995 Ressortleiter „Sportabzeichen“ – oder wie es seiner Zeit hieß „Sportabzeichen-Obmann“ im Sportkreis Heidelberg. Bis 2003 erfüllte er selbst 35 Mal die Bedingungen des „Deutschen Sportabzeichens“. Offensichtlich fand er so viele Freude an diesen Prüfungen, dass er selbst Prüfer wurde. Bald danach  Zeit kam vom damaligen Vorsitzenden Heinz Brehm die Anfrage ,  ob er Interesse habe, die Gruppe der bis zu 46 Sportabzeichen-Prüfer*innen zu leiten und deren Einsatz zu koordinieren. Als Werner Schilling 1979 damit startete, erfüllten 700 Personen die Bedingungen des Deutschen Sportabzeichens. Eine besondere Organisationsstruktur bestand bis dahin nicht. Im Laufe der Zeit richtete er flächendeckend 14 Stützpunkte (sog. „Sportabzeichentreffs“) ein, die bis heute fortbestehen.

1986 waren es bereits über 1700 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die die Bedingungen erfüllten und 1994 schon 2750. 2019 waren es übrigens „nur“ rund 2400 abgekegte Sportabzeichen. Vom „Corona-Jahr 2020“ ganz zu schweigen, weil hier fast alle Sportabzeichen-Tage der Schulen ausfallen mussten. 

„Nebenbei“ war Werner Schilling auch erfolgreicher Kampfrichter in der Leichtathletik. 

Zwei Höhepunkte dieser „Laufbahn“ seien genannt: Einsatz 1982 als Kampfrichter beim Vergleich der Nationalmannschaften im Mehrkampf zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der damaligen Sowjetunion in Mannheim und 1986 bei den Europa-Meisterschaften der Leichtathletik in Stuttgart. Es war klar, dass Werner Schillings Verdienste , von denen er selbst nicht so gerne redete – er arbeitete lieber- , von der Öffentlichkeit nicht unbemerkt blieben. So ehrten ihn sowohl der Badische wie der Deutsche Leichtathletikverband mit der silbernen und goldenen Ehrennadel und das Land Baden-Württemberg heftete ihm 1993 die Landesehrennadel an die Brust. In der Broschüre „ Lebendige 50 Jahre“ – von Heinz Brehm zur 50 -Jahrfeier des Sportkreis Heidelberg herausgegeben- schrieb Werner Schilling zum Abschluss seines damaligen Rückblicks: „Wenn die Verantwortlichen für das Sportabzeichen, in Zusammenarbeit mit den Vereinen, Schulen und anderen Institutionen, diesen Weg weitergehen, wird das Sportabzeichen auch weiterhin seinen Stellenwert behalten“. Diese Schlussbemerkung trifft 25 Jahre später zumindest genauso gut zu. Gerade in „Coronazeiten“ ist dieser „Fitnesstest“ für alle Altersklassen eine Herausforderung, der wir uns stellen sollten. Für 2021 haben Sportkreis und Sportkreis-Jugend geplant , einen Schwerpunkt auf die Familien zu richten und „Sportabzeichen-Tage für die gesamte Familie“ anzubieten.

Bild: Werner Schilling (Foto: privat)