Sportjugendaustausch mit Vichy - 70 französische Jugendliche zu Gast in der Rhein-Neckar-Region

Für knapp eine Woche waren 70 Kinder und Jugendliche aus der französischen Stadt Vichy in der Region zu Gast - zu Besuch bei jeweils einem befreundeten Sportverein.

Beteiligt war die TSG Ziegelhausen, SG Kirchheim, die Schwimmer von Neptun Leimen, TSV Eichtersheim, Tischtennisverein Mühlhausen und der SV Waldwimmersbach. In Gastfamilien waren die zwölf bis 16-Jährigen untergebracht und erlebten zusammen in den Vereinen einige interessante Tage. Auf den Programmen standen beispielsweise Besuche im Auto- und Technikmuseum, das Hoffenheim-Bundesligaspiel oder für die Eichtersheimer Gäste ein Ausflug in den Klettergarten und zum Abschluss in den Freizeitpark Tripsdrill.

Ein Mal jährlich findet der einwöchige Jugendaustausch zwischen Vichy und der Sportjugend des Rhein-Neckar-Kreises statt. Im vergangenen Jahr war man in Frankreich zu Gast - dieses Mal hatten sich die Franzosen auf die rund achtstündige Fahrt gemacht, so Klaus Bähr, der seit Jahrzehnten zum Organisationsteam gehört.Auch Elke Boll gehört diesem schon lange an. Sie konnte die französischen und deutschen Jugendlichen am Samstag zum „Dietrich Ewert Tag“ in der Sonnenberghalle begrüßen, und auch gleich erklären, was es mit dem Namen auf sich hat: Vor knapp 50 Jahren wurde der Grundstein für den Jugendaustausch mit Vichy gelegt und jahrzehntelang maßgeblich von Dietrich Ewert, der im Jahr 2009 starb, geprägt.  Eines der Ziele und Ideen war, so Elke Boll, dass sich die Jugend der beiden Länder besser kennenlernt und nie wieder Krieg gegeneinander führt. 

Dies unterstrich auch Angelbachtals Bürgermeister Frank Werner in seinem Grußwort an die Gäste: Es sei wichtig, dass wir als Nachbarn im Guten leben. Den Organisatoren dankte er und lobte auch das Engagement des TSV-Eichtersheim, der sich seit über 30 Jahren am Austausch beteiligt. 

Für die deutschen und französischen Jugendlichen war dann sportliches Programm organisiert: Unter der Regie des Judoclubs wurde in der Halle der „Multi-Super-Zirkel“ ausgetragen, bei dem sich jüngst Schulen aus der Region sportlich gemessen hatten.Kondition, Konzentration und Kooperation lauteten die Schlagwörter des Wettkamps, gefragt waren die Bauchmuskeln in der „Bauchmuskelfabrik“ gleichermaßen wie der Umgang mit einem Ball bei der „Beinzugmaschine“ oder die Fortbewegung bei der Rollbrettjagd. 

Im Schlosspark hatten die „Mac Maniacs“ einige Stationen der traditionellen Highland Games aufgebaut. Gekämpft wurde dabei aber nicht mit meterlangen Baumstämmen und zentnerschweren Steinkugeln wie sonst - für die Jugendlichen wurden die Disziplinen etwas angepasst.

Zu bewältigen hatten die zwölf Mannschaften auch einen Orientierungslauf und mussten zwischen den Stationen noch ein deutsch-französisches Fragequiz lösen.

Gestärkt mit Gemüsemaultaschen ging es später zur Siegerehrung und zur Überreichung des Dietrich Ewert Pokals zurück in die Sonnenberghalle.Zwar wurde hart in den deutsch-französisch gemischten Teams gekämpft, aber im Mittelpunkt des gemeinsamen Tages standen der Spaß und der Austausch unter den Jugendlichen. Nicht nur der Bürgermeister von Vichy und die Sportkreisvorsitzenden der Region waren am Rande des Sporttages dabei, auch Matthias Köpfer, der Leiter des Amtes für Schulen, Kultur und Sport des Rhein-Neckar-Kreises war nach Angelbachtal gekommen und hatte zur Siegerehrung auch die Grüße des Landrats im Gepäck.