Peter Schlör führt den Sportkreis in eine neue Ära

Der 61-jährige Steuerberater wurde zum Nachfolger von Gerhard Schäfer gewählt – Großer Applaus für den neuen Ehrenvorsitzenden

Von Claus-Peter Bach // Heidelberg. Im Sportkreis Heidelberg, der die Coronavirus-Pandemie gut überstanden und ein Mitglieder-Allzeithoch hat, begann am Samstag in der voll besetzten Köpfel-Sporthalle in Ziegelhausen eine neue Ära. 105 der 408 Mitgliedsvereine aus der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis, die 140.837 haben, waren beim Sportkreistag mit 881 Stimmen vertreten. Sie trafen alle Entscheidungen einstimmig, was beweist: Man war mit der Arbeit, die der Sportkreis-Vorstand während der letzten drei Jahre geleistet hat, zufrieden, und man setzt in die 15 Persönlichkeiten, die den Heidelberger Sport in den nächsten drei Jahren anführen werden, großes, fast grenzenloses Vertrauen.

Gerhard Schäfer, der 1995 erstmals zum Vorsitzenden gewählt worden war, ließ in einem bunt bebilderten Vortrag seine zehnte Amtsperiode Revue passieren, wobei sich nicht nur die Grußwort-Redner von Stadt, RNK und Sportbund wunderten, um wie viele Themen sich der Sportkreis tagtäglich kümmert. Gert Bartmann dankte namens der Stadtspitze für die „stets vertrauensvolle Zusammenarbeit“ und machte insbesondere Gerhard Schäfer ein „Kompliment dafür, dass er an der Entstehung des Sportförderprogramms stets mit Sachverstand und großer Kompetenz beteiligt gewesen ist“. Bei der Ertüchtigung der Halle und der Sportflächen im Patrick Henry Village habe der Sportkreis die zahllosen Bedenkenträger zur Seite geschoben und von Anfang an mit dem Slogan „Wir machen das!“ gestaltende Verantwortung übernommen. Ulrich Bäuerlein, Sport-Dezernent im RNK, versicherte dem Sportkreis die Solidarität des Landrats Stefan Dallinger und stellte heraus, dass der Kreistag eine landesweit einmalige Sportförderung in Höhe von 400.000 Euro gewährt habe.

Viel Lob und Dank für 30-jährige großartige Arbeit überbrachte Präsident Gert Rudolph vom Badischen Sportbund Nord. „Seit 2022 hat der Sportkreis einen Mitgliederzuwachs von neun Prozent erreicht“, freute sich Rudolph und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass vom 100-Milliarden-Programm des Bundes für die Länder auch ein nicht geringer Anteil für die Sanierung von Sporthallen und Sportstätten verwendet werden. Der BSB Nord hat ein Sanierungsprogramm für seine Vereine aufgelegt und gewährt nun einen Zuschuss in Höhe von 40 Prozent auf die zuwendungsfähigen Kosten.

Peter Schlör machte mit seinen Kassenberichten deutlich, dass der Sportkreis trotz der Defizite von 30.355 Euro (2022), 3674 Euro (2023) und 744 Euro (2024) wirtschaftlich gesund sei, in Zukunft aber noch intensiver um Unterstützung bitten müsse. Die Kassenprüfer Manfred Walter und Willi Ortlipp bescheinigten dem Schatzmeister Peter Schlör und dem Geschäftsführer Ralph Fülop einwandfreie Arbeit, weshalb auch die Entlastung einstimmig erfolgte.

Der neue Vorsitzende Peter Schlör ist ein in der Altstadt geborener und als HTV-Basketballer sozialisierter 61-jähriger Steuerberater, der mit seiner Ehefrau in Ziegelhausen lebt und eine Tochter hat. Er bewarb sich um das zeitintensive Ehrenamt, „obwohl ich keine Langeweile und auch keine böse Frau habe. Vielmehr möchte ich einen Teil dessen zurückgeben, das ich als junger Mensch vom Sport erhalten habe.“ Peter Schlör ernannte mit seiner ersten Amtshandlung seinen Vorgänger zum Ehrenpräsidenten, was die Delegierten mit stehendem Beifall quittierten. Gerhard Schäfer war angemessen gerührt; ein Abschiedsfest wird zu einem späteren Zeitpunkt gefeiert.