Ist Kämpfen wirklich ein Tabu in der Schule?

Ziel des Projektes ist es, die Kinder mit Spielen vertraut zu machen, die es ihnen ermöglichen sich untereinander körperlich auseinanderzusetzen, sowie den Lehrerinnen und Lehrern Anregungen zu geben, wie sich dieses Thema auch in den Schulunterricht integrieren lässt. Dem Projekt liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass Kinder körperliche Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen für ihre geistige und körperliche Entwicklung brauchen, dass dies in unserer Gesellschaft aber aus Sicherheitsgründen oft unterbunden wird und daher über den Sportunterricht unter Einbezug von klaren Regeln wiederbelebt werden kann.

„Ringen, Rangeln, Raufen“ zeigt den Kindern, Respekt vor ihrem Partner zu haben und diesen zu achten. Sie bekommen Einsicht in die Verletzbarkeit des menschlichen Körpers und können so lernen, mit dem Partner verantwortungsbewusst umzugehen. Sie erfahren, dass man nur dann Spaß und Freude beim Kämpfen haben kann, wenn der Partner seelisch und körperlich unversehrt bleibt. Wichtig ist es auch den Kindern beizubringen mit Niederlagen umzugehen, so kann in Feedback Runden über hoch kochende Emotionen und Frust offen geredet werden.

Nachdem zu Anfang gemeinsam mit den Kindern Regeln erarbeitet und klargestellt werden, sind die Kinder mit viel Spaß und Begeisterung bei den Raufübungen und -spielen dabei. Bei der abschließenden Feedback-Runde gab es bei den bislang angebotenen 6 Terminen, ein einstimmiges „JA!“, auf die Frage ob die Kinder Spaß hatten. Auch von den anwesenden Lehrkräften war das Feedback bis her durchweg positiv.

Aus persönlicher Sicht, kann ich sagen, dass es ein tolles Gefühl ist, den Kindern die Möglichkeit zu geben etwas zu machen, was sonst auf dem Schulhof, im Klassenzimmer und sogar im Sportunterricht verboten ist und tabuisiert wird. Diese Möglichkeit zu körperlichen Auseinandersetzungen in einem sicheren Ramen, haben die Kinder sonst nicht. Genau aus diesem Grund halte ich das Projekt für sehr wertvoll. – Emil Hinney (FSJler)

Weitere Informationen zum Projekt

Fortbildung für das Ringen Rangeln Raufen Projekt durchgeführt von Gregor Hermann. Von links nach rechts: Emil, Julius, Gregor und Flo Quelle: Sportkreis Heidelberg