Klaus Bähr wurde mit stehenden Ovationen aus dem Vorstand verabschiedet - Gerhard Schäfer zum zehnten Mal wieder gewählt
Bammental. Klaus Bähr von der TSG Germania Dossenheim ist Ehrenmitglied des Sportkreises Heidelberg. Der 79- jährige Turnvater wurde beim Sportkreistag in der Bammentaler Elsenzhalle einstimmig und mit stehendem Applaus der Delegierten aus 133 Vereinen und Fachkreisen mit der höchsten Ehre belohnt, die der Sportkreis zu vergeben hat.
Klaus Bähr, der in zahlreichen Gremien der Kommunalpolitik und des Sports auf stille, beharrliche und äußerst effektive Weise wirkt, war vor einem halben Jahrhundert vom damaligen Jugendleiter Heinz Brehm gefragt worden, ob er sich nicht mal ein wenig engagieren wolle. Da Bähr aber keine halben Sachen liebste, hat er ein paar Jahre in der Sportkreisjugend mitgearbeitet, ehe er für 18 Jahre zum Jugendleiter und anschließend für 27 Jahre zum stellvertretenden Sportkreis- Vorsitzenden gewählt wurde. Nun ist Klaus Bähr einen Schritt zurückgetreten und nahm die lobenden Worte des Landrats Stefan Dallinger entgegen, der dem „Gentleman des Sports“ die Silberne Ehrenmedaille des Rhein- Neckar-Kreises verlieh und die Stimmung der im Saal versammelten rund 150 Sportfunktionäre ausdrückte, indem er sagte: „Schade, dass er aufhört!“
Nach Professor Dr. Franz Buscholl, der den gastgebenden TV Bammental mit rund 6000 Mitgliedern in sieben Abteilungen vorstellte und der Tagung einen zügigen Verlauf wünschte und Bammentals Bürgermeister Holger Karl, einem überregional bekannten Tischtennis-Ass, wies Landrat Dallinger in politischen aufgeheizten Zeiten auf die wertvolle gesellschaftliche Rolle des Sports hin: „Die Vereine sind eine ideale Integrationsmaschine. Die Sporttreibenden haben während der Pandemie nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern alle Belastungen kämpferisch gemeistert.“ Am Beispiel der früheren Erzfeinde Frankreich und Deutschland und mit Blick auf den Krieg in der Ukraine betonte Dallinger die verbindende und friedensstiftende Wirkung des Sports. Gert Bartmann von der Stadt Heidelberg bestätigte, dass die Vereine die „schlimme Zeit der Pandemie sehr gut bewältigt haben“ und gratulierte dem Sportkreis ebenso zum 75- jährigen Bestehen wie Dr. Martin Lenz, der Präsident des Badischen Sportbundes Nord. Lenz nutzte die Gelegenheit und zeichnete mit dem Karatezentrum Heidelberg, dem SV Nikar Heidelberg und dem SC Neuenheim drei besonders erfolgreiche Vereine mit dem Talentförderpreis des BSB aus. Die Volleyballer des Heidelberger TV erhielten einen Anerkennungspreis, der sie ermutigen wird, ihre planvolle Jugendarbeit von der Talentsichtung bis zur Ausbildung von international erfolgreichen Talenten schwungvoll fortzusetzen. Nach den mit Beifall akzeptierten Berichten über die Geschehnisse der letzten drei Jahre, die man auch in einer 150-seitigen bunten Festschrift nachvollziehen kann, wurden die parlamentarischen Entscheidungen so zügig getroffen, dass der Sportkreistag nach zwei Stunden und 18 Minuten harmonisch zu Ende ging. Die Arbeite wurde als gut befunden, die Finanzen sind geordnet und vorhanden, die Entlastung und die Neuwahlen des Vorstandes und der Kassenprüfer erfolgten einstimmig.
Gerhard Schäfer, der seit 1995 amtiert, wurde in seine zehnte Legislaturperiode als Vorsitzender gewählt und wird von einem kompletten Gremium unterstützt.
Neue Mitglieder sind Myrian Kende, unter ihrem Mädchennamen Schropp einst eine der besten deutschen Tennisspielerinnen, und Christoph Rapp- sie führen die Ressorts für Frauen und Gleichstellung sowie Rechtsangelegenheiten. Mit dem Hockey- Nationalspieler Michael Rochlitz leitet ein ehemaliger deutscher Meister die Sportpolitik.
Artikel aus der RNZ. 3. Mai 2022 von Claus- Peter Bach
