88 Meister aus 16 Sportarten in Heidelberg - Schwungvolle Sportlerehrung in Heidelberg - Hollmichel, Rapp und Wandt „Förderer des Sports“

Heidelberg. (CPB) Die Sportlerehrung der Stadt und des Sportkreises Heidelberg für das Wettkampfjahr 2022 ähnelte einem rasanten Rugby-Match. Am Freitagabend war das Casino der Stadtwerke Schauplatz einer kurzweiligen Veranstaltung, die mit dynamischen Ansprachen der Gastgeber begann, von Frank Schuhmacher flott moderiert wurde, 88 Topathletinnen und -athleten präsentierte und bei Lachsröllchen, eingelegtem Kalbfleisch, Spargelgemüse und Zitronen-Tarte eine dritte Halbzeit hatte, die in Erinnerung bleiben wird.

Michael Teigeler, der Marketing-Direktor der Stadtwerke, begrüßte die fast 200 Festgäste. Er hieß alle Sporttreibenden willkommen, die erstmals einen nationalen oder internationalen Meistertitel gewonnen haben, aber auch die Stammgäste der Sportlerehrung, „denn das Verteidigen von Titeln ist eine Kunst“. Teigeler lud auf den 23. Juni ins Sportinstitut ein, wo Freunde und Partner des Sports durch körperliche Leistungen das Deutsche Sportabzeichen erwerben können. Helmut Diehm und Manfred Weckesser vom TSV Wieblingen haben das 50-mal geschafft, ihre Vereinskameradin Erika Titz 35-mal.

Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner und Gerhard Schäfer, seit 1995 Sportkreis-Vorsitzender und kein bisschen amtsmüde, dankten den „Vorbildern für Zehntausende junger Menschen in der Stadt und der Region“, so Würzner, der sich auch über die „tolle Vereins- und Trainerstruktur freute und den zwölf anwesenden Gemeinderätinnen und -räten für die Unterstützung des Sports dankte, „die fast immer einstimmig“ erfolge. „Sich quälen können, immer alles aus sich herausholen“ sei notwendig, um Meisterehren zu erringen, sagte der fleißige Hobby-Läufer Würzner, ehe er „die sportlichen Super-Botschafter Heidelbergs im Namen der Bevölkerung“ auszeichnete. 

Während die Sponsoren Ensinger, Fehser und Heidelberger Brauerei für die Erfrischungen der fröhlichen Corona sorgten, lockerten die Ropeskipping-Jugendlichen des TV Eberbach und die Parcour-Kraftprotze des TB Rohrbach den Abend ebenso auf die die Combo „Ambulant Jazz“ mit den Doktoren Peer Hübel, Thomas Gehmer und Andreas Schwarz sowie ihrem trommelnden Gast Michael Pirner. Das Modehaus Niebel hatte – das ist schon gute Tradition – Geschenke für die Ehrengäste spendiert, die aus 16 Sportarten zusammenfanden.

Erstmals dabei waren die Australian Footballer der RG Heidelberg als Vizeeuropameister. Meisterinnen und Meister aus sechs Sparten stellte der Behindertensport, darunter Judo-Vizeeuropameister Lennart Sass vom JT Heidelberg-Mannheim, der blinde Dieter Riegler von den Schach-Freunden Heidelberg, der wissen ließ, künftig etwas kürzer treten zu wollen (was die Versammlung einstimmig ablehnte), und die Golfer und Schwimmenden des Gehörlosen-Sportvereins Heidelberg, denen lautlos durch begeistertes Winken gratuliert wurde. Die Degen-Senioren der TSG Rohrbach feierten die deutsche Mannschaftsmeisterschaft und Platz zwei bei der EM, während der Inline-Hockeyspieler Kai Dingert von der TSG 78 Heidelberg Vizeweltmeister geworden war. Kanutin Lisa Teichert vom WSC Heidelberg-Neuenheim fügte ihrer Sammlung vier Titel hinzu.

Der Heidelberger Ruderklub mit den Wasserathleten Lisa Gutfleisch, Alina Steffens, Elena Weyers und Berkay Günes sowie den Dreifach-Rugbymeisterinnen stellte die meisten Geehrten, doch auch der SV Nikar Heidelberg mit den Wasserratten um Zoe Vogelmann, der deutsche Siebenerrugby-Meister Sportclub Neuenheim, die Triathleten und Volleyballer erhielten die Sportplakette der Stadt.

Die von einer Jury gewählten Sportler des Jahres sind Boxerin Asyla Ari, Boxer Magomed Schachidov (beide OSP Rhein-Neckar), Degenfechterin Carolin Marheineke (TSG Rohrbach) und Triathlet Bernd Stegmann (SV Nikar) sowie die Frauen-Schwimmstaffel des SV Nikar. Uwe Hollmichel, Vorsitzender der SG Heidelberg-Kirchheim, Gordon Rapp, Ehrenpräsident des Deutschen Fechterbundes und Richter am Internationalen Sportgerichtshof (CAS), sowie Karin Wandt vom Reit- und Fahrverein Rohrbach wurden nach jahrzehntelanger ehrenamtlicher Arbeit vom Gemeinderat zu „Förderern des Sport“ gewählt und von OB Würzner ernannt.     

Foto: T. Dittmer